Auf dem Markt gibt es eine große Auswahl von verschiedenen NAS-Systemen. Mit diesem NAS-Vergleich zeige ich dir die verschiedenen Hersteller und gehe examplarisch auf einige Modelle ein.
NAS-Hersteller vergleichen
Die erste Frage, die sich stellt:
Von welchem Hersteller soll ich mein NAS-System kaufen?
Ich werde hierzu die drei Hersteller Synology, QNAP und Western Digital vergleichen.
In meinem Besitz befinden sich zwei Synology-NAS-Systeme. Der Vergleich zu QNAP und Western Digital bezieht sich auf meine Recherchen.
Synology
Synology ist der Führer bei den NAS-Systemen. Es gibt eine breite Palette von Modellen. Das 1-Bay-NAS eignet sich für als Starter-NAS für zu Hause, um ein paar Dateien abzuspeichern. Das 16-Bay-NAS für Großunternehmen kann mit Erweiterungseinheiten sogar noch weiter vergrößert werden.
Was Synology besonders einfach macht, ist seine Bedienoberfläche DSM. Mit wenigen Klicks richtet man Dienste wie z. B. Dateifreigaben ein. Gibt es einen Dienst noch nicht, kann man zusätzliche Pakete installieren. Im Paket-Zentrum stehen etwa 150 Pakete zur Auswahl (die Anzahl variiert je Modell etwas).
QNAP
QNAP ist Synology sehr ähnlich. Die Oberfläche und die verfügbaren Pakete – QNAP nennt sie Apps – sind größtenteils identisch. Auf der Webseite werden 185 Apps gelistet, allerdings viele doppelt mit unterschiedlichen Versionsnummern.
Beim Vergleichen von QNAP zu Synology ist mir aufgefallen, dass z. B. die QNAP-Apps für Kalender und Adressbuch nur Cloud-Dienste anbinden. Die Daten werden also nicht auf der NAS selber gehalten, was entgegen dem Zweck einer privaten Cloud ist. Hier kann Synology mehr punkten.
QNAP-Geräte haben mehr Fokus auf Hardware und Einstellungsmöglichkeiten. Benutzer berichten, dass sie für die Einrichtung der Geräte wesentlich länger brauchen, als mit einem vergleichbaren Synology-Gerät. Das ist der Mehrzahl an Einstellungensmöglichkeit geschuldet, wo man sich als Benutzer erstmal damit auseinander setzen muss.
Ein großer Pluspunkt für QNAP-Geräte ist die Möglichkeit, sie direkt an einen Fernseher anschließen zu können. Jedes NAS hat mindestens einen HDMI-Ausgang, um z. B. Filme direkt auf einem Fernseher ausgeben zu können.
Mit einem entsprechendem Modell wird auch die Virtualisierungslösung QvPC verfügbar. Hier schließt man Maus und Tastatur an das NAS-System an, sowie einen Fernseher oder Computer-Monitor, und kann dann die NAS als PC benutzen. Durch die Virtualisierung kann man verschiedene PCs für verschiedene Familien-Mitglieder einrichten.
Western Digital
Western Digital bietet seit einiger Zeit auch NAS-Systeme unter dem Namen My Cloud an. Diese NAS-Systeme sind aber in keinster Weise mit denen von Synology oder QNAP vergleichbar. Die Produktpalette ist auf Geräte für eine, zwei oder vier Festplatten beschränkt.
My Cloud ist auch nur für File-Sharing bzw. Medien-Streaming ausgelegt. Es gibt keine Möglichkeit, die Systeme mit weiteren Funktionen zu erweitern. Entsprechend ist die Administrationsoberfläche auch sehr einfach gestrickt.
Zusammenfassung und Fazit
Der NAS-Vergleich bricht sich auf die beiden großen Anbieter Synology vs. QNAP herunter.
Ich persönlich denke, dass es egal ist, für welchen Anbieter man sich entscheidet. Im Internet findet man zu dieser Glaubensfrage auch immer Für- und Gegenstimmen für beide Lager. Als jemand, der ausschließlich Synology-Geräte besitzt, empfehle ich natürlich auch diesen Hersteller. Bis jetzt hatte ich noch keine Situation, dass ich irgendetwas nicht machen konnte und mich groß durch Internet-Foren kämpfen musste.
Wahl des richtigen Modells
Um nun für sich das richtige Model zu finden, gelten erstmal dieselben Überlegungen wie bei der Wahl der Festplatte: Überlege dir, was du in deiner privaten Cloud alles abspeichern möchtest. Möchtest du beispielsweise zwei Festplatten einbauen, um genügend Speicherplatz zu haben, so musst du natürlich auch ein Gerät wählen, was mindestens zwei Festplatten-Slots hat.
Möchtest du demnächst oder in naher Zukunft deinen Festplattenspeicher erweitern oder einen RAID-Verbund für mehr Sicherheit oder/und Geschwindigkeit verwenden, so benötigst du zusätzliche freie Festplatten-Slots bzw. musst darauf achten, ob du das NAS-Gerät mit Erweiterungsgeräten erweitern kannst.
Die verschiedenen Modelle kommen mit unterschiedlich starker Hardware, was z. B. die folgenden Punkte betrifft:
- Greifen viele Nutzer gleichzeitig auf deine private Cloud zu, so brauchst du entsprechend stärkere Hardware, als wenn du das NAS-System hauptsächlich als Archiv nutzt.
- Möchtest du zu Hause einen Medien-Server einrichten, sodass du Filme aus deiner privaten Cloud direkt auf den Fernseher streamen kannst, muss das NAS-Gerät u. U. das Format live übersetzen. Man spricht hier vom Transkodieren. Dieser Vorgang ist sehr rechenintensiv.
Beachte auch andere Faktoren, die die verschieden starken Geräten unterscheidet: Abmessungen, Lautstärke und Stromverbrauch. Untenstehende Tabelle vergleicht exemplarisch ein paar Geräte:
Synology DS218+ Einsteiger-NAS | Synology RS819 1u-Racksystem | Synology DS918+ Desktop-NAS | |
Festplatten-Bays | 1 | 4 | 4 |
Abmessungen auf cm gerundet | 17 × 11 × 23 | 4 × 48 × 33 | 17 × 20 × 22 |
Lautstärke in db(A) | 19,3 | 28,9 | 19,8 |
Stromverbrauch bei Zugriff in W | 17,23 | 28,31 | 28,8 |
Racksystem sind lauter als die Desktop-Geräte. Möchtest du dir ein NAS ins Wohnzimmer stellen, so solltest du auf die Lautstärke achten. Kannst du dein System irgendwo im Keller anschließen, so wird die Lautstärke eher unwichtig.